Erinnern und Gestalten: Workshop der 9. Klassen am Gymnasium bei St. Stephan
Am 21. Januar 2025 nahmen die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen des Maria-Ward-Gymnasiums die Einladung der Geschichtslehrerin vom Gymnasium bei St. Stephan, Frau Melanie Jahn, zu einem besonderen Workshop an. Zusammen mit den 9. Klassen des Gymnasium bei St. Stephan setzten sie sich mit der Geschichte jüdischer Künstlerinnen und Künstler aus dem KZ Theresienstadt und den Schicksalen der dort inhaftierten Kinder und Jugendlichen auseinander. Dieser Workshop, organisiert vom Ensemble Opus 45, diente als Vorbereitung auf den Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau am 27. Januar.
Der Workshop begann mit einer kurzen thematischen Einführung in der kleinen Aula des Gymnasiums bei St. Stephan. Begleitet durch die Musik von Hans Krasa, Viktor Ulmann und Pavel Haas nahmen die Schülerinnen und Schüler an parallel stattfindenden Angeboten zu den Themen Lyrik und Schauspiel teil. Geleitet wurden diese von professionellen Künstlern wie dem Schauspieler Roman Knižka, die es verstanden, eine Verbindung zwischen den historischen Ereignissen und der Lebenswelt der Jugendlichen herzustellen. Knižka zitierte nicht nur aus den Erinnerungen der in Theresienstadt inhaftierten Kinder und Jugendlichen, er las auch ihre Gedichte vor, um Schülerinnen und Schüler zur kreativen Gestaltung zu bewegen. Dabei entstanden einige Gedichtbeiträge, die auf dem Konzert von ihm persönlich vorgelesen wurden.
Das Abschlusskonzert im Kleinen Goldenen Saal am 26.01. wurde zu einem Ereignis: Die berührenden Geschichten, die Roman Knižka erzählte, und die eindringliche Musik des Opus 45 schafften eine beklemmende, aber auch eindrückliche Atmosphäre. Besonders bewegend wurde der Augenblick, als die Schülerinnen und Schüler von Maria-Ward und St- Stephan die Bühne betraten und die Zeilen des Abschlussliedes aus der Oper „Brundibár“, geschrieben und uraufgeführt im KZ Theresienstadt, sangen. Mit erhobenen Namensschildern erinnerten sie an die ermordeten Kinder und Jugendlichen aus dem Lager. Auf diese Weise waren diese für einen kurzen Moment wieder lebendig.


