Geschichte/Sozialkunde
Bombenstimmung bei der Preisverleihung im Amerikahaus in München
Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des NATO-Bestehens lud das Amerikahaus München gemeinsam mit dem US-Generalkonsulat München ausgewählte Schulklassen und Schülergruppen der bayerischen Oberstufe zu einer besonderen Feier am letzten Donnerstag nach München ein. Dort wurden nämlich ihre Beiträge, die im Rahmen eines großen Wettbewerbs zu Geschichte und Zukunft der NATO entstanden sind, vor einer Jury und vielen hochoffiziellen Gästen präsentiert.
Nach einer heiteren Eröffnungsrede, der US-Botschaftsrätin Christina Higgins, die aus voller Kehle mit einem „HAPPY BIRTHDAY, NATO“ der Organisation zum Geburtstag gratulierte, brachten die Schüler und Schülerinnen aus Ingolstadt, Tegernsee, Unterschleißheim und Augsburg ihre Projekte auf die Bühne. Lernvideos zu Geschichte und Aufgaben der NATO, Theaterstücke und Sketche, die sich kritisch mit den aktuellen Interessenskonflikten innerhalb des Bündnisses beschäftigten, aber auch Videofilme, die Ergebnisse der Schülerarbeit zeigten, füllten den Raum mit Stimmung und verleiteten die Gäste zum Nachdenken über die Zukunft des Bündnisses.
Eine große Überraschung brachte das Juryurteil für die Schülergruppe aus dem Maria-Ward-Gymnasium in Augsburg, die gemeinsam mit der Schulklasse der FOS/BOS Ingolstadt den ersten Platz belegte und sich nun über den Hauptpreis freuen kann: Eine mehrtägige Reise nach Brüssel ins NATO-Hauptquartier. Das Projekt der Gruppe unter Leitung der Sozialkundelehrerin, Frau Joanna Linse, wurde unter dem Motto „Was ist die NATO?“ durchgeführt. Dieses erwuchs aus der Erkenntnis, wie eine der Schülerinnen berichtet, dass die meisten Menschen, denen sie über ihr Vorhaben berichteten, eigentlich nicht wüssten, wofür diese Organisation stehe. Deswegen sei es notwendig gewesen, die ursprüngliche Idee zu verwerfen, ein Projekt zum Thema „Braucht Deutschland die NATO?“ zu starten, so Sarah Mahler. Die Bürde der Recherche nahmen dann die Schüler an sich und stellten sich anschließend mit einem Banner und Infoflyern bewaffnet in die Augsburger Innenstadt, um die Mitbürger zu informieren. Dieser Aktion folgte noch eine Interviewreihe mit Lehrern und Passanten, die zusammen mit den Ergebnissen einer gleichzeitig durchgeführten Umfrage in einem Video zusammengeschnitten wurden. Die Jury überzeugte vor allem der Mut der Schülerinnen und Schüler, sich in die Öffentlichkeit zu begeben und dass sie die Konfrontation auch mit kritischen Stimmen nicht scheuten.
Am 4. April 2019 galten also die Glückwünsche nicht nur dem NATO-Bündnis, sondern auch der Schülergruppe vom Maria-Ward-Gymnasium Augsburg, die durch ihre Erfahrungen ebenso älter und reifer geworden ist.
Hier noch einige Eindrücke: