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Erinnerung und Engagement: Warum am Maria-Ward-Tag die Fachschaft an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert?

Auch Maria Ward, die Patronin unserer Schule, wurde wegen ihrer Religion verfolgt und verlor ihre Angehörigen. Mit ihrem Leben bewies sie aber, dass es sich lohnt, sich für eine bessere, friedliche Welt einzusetzen. Sie engagierte sich für Benachteiligte – vor allem für Mädchen. Wenn wir uns an die Opfer der Kriege erinnern und ihrer gedenken, um daraus zu lernen, handeln wir ganz im Geiste Maria Wards.

Aus diesem Grund lud am 26.01.2024 die Fachschaft Geschichte die 10. Jahrgangsstufe zu einem Theaterstück mit dem Titel „Ein ganz gewöhnlicher Jude“ von Charles Lewinsky ein, gespielt von Mathias Klösl von der Theaterwerkstatt Augsburg. Der Protagonist des Stücks, Emanuel Goldfarb, ist Journalist. Er lebt in Deutschland und ist Jude. Eine Einladung, vor einer Schulklasse über das Judentum zu sprechen, wird für ihn zum Anlass, eine Bilanz seines Lebens zu ziehen. Sein Leben schwankt zwischen Anpassung und trotziger Betonung der jüdischen Tradition. Trotz allem was im Holocaust passiert ist, betrachtet er Deutschland wieder als seine Heimat und will nichts weiter sein als ein ganz gewöhnlicher Mensch, ein ganz gewöhnlicher Jude. Eine Tatsache, die angesichts des wiedererstarkenden Antisemitismus in Deutschland nicht selbstverständlich ist. Ein abschließendes Gespräch mit Herrn Klösl und Herrn Dr. Michael Bernheim, einem Nachfahren einer jüdischen Familie aus Augsburg, bot den Schülerinnen und Schülern eine Möglichkeit zum Austausch über die beunruhigende Entwicklung in Deutschland und der Welt.

Erinnerung als Vorbeugung gegen Antisemitismus und Rassismus – dem haben sich auch die Geschichtsdetektive verschrieben, unterstützt von ihren Lehrerinnen Eva-Maria Noppen-Eckart und Joanna Linse. Daniel Augustin, Sinje Scholtz, Celina Berchtenbreiter und Magdalena Eibl konnten auf der offiziellen Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag im Augsburger Rathaus ihre lehrreiche App über das vielfältige jüdische Leben in Augsburg vorstellen. Die digitale Stadtführung zeigt in 90 Minuten die jüdische Geschichte Augsburgs und lädt dazu ein, die unbekannten Spuren des jüdischen Lebens zu entdecken.

Fast wie die Geschichtsdetektive begaben sich die Klassen der Unter- und Mittelstufe zu den Stolpersteinen, um die Schicksale, die sich hinter ihnen verbergen, zu entdecken. Erinnerungszeichen für Priester, Engagierte im katholischen Arbeiterverein, „Asoziale“, Homosexuelle und Juden befinden sich in unmittelbarer Nähe zur Schule. Dort legten die Schülerinnen und Schüler Blumen ab und zündeten Kerzen an.

Wenn wir die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus pflegen, setzen wir uns genauso wie Maria Ward für eine Welt ein, in der Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder Identität in Frieden und Harmonie zusammenleben können.