Login


Passwort vergessen?     Login schliessen

Eine Exkursion des Physikkurses Q12 an die TUM mit ganz eigenem Erfahrungswert

Was macht der Physikkurs aus der 12. Klasse mit Frau Trometer um kurz vor 7 Uhr in der Früh am Hauptbahnhof Augsburg?
Richtig, eine Exkursion.
Und wohin?
Nach Garching an die Technische Universität München, kurz auch TUM.
Wir 13 Mädels machten uns also mit Frau Trometer in aller Früh auf den Weg nach München. Voller Erwartung – und teilweise wohl auch noch ziemlich verschlafen.
Nach einigen Schwierigkeiten die Zugkarten betreffend und einer Verspätung – nur nebenbei erwähnt, wir fuhren mit der Deutschen Bahn – erwischten wir dann aber doch perfekt getimed, oder laut Frau Trometer “physikalisch präzise”, mit gültigem Ticket die U-Bahn zur TUM.
In Garching erwartete uns dann um 9 Uhr unsere Gruppenleiter Kathrin Nagel, wenn auch an einem anderen Ausgang wie wir standen und das “Science Labs” konnte beginnen.
Trotz allem kamen wir pünktlich im Maier-Leibnitz-Laboratorium an, das, wie wir amüsiert festgestellt haben, rein gar nichts mit den Leibnitz-Keksen gemeinsam hat. Dort erhielten wir von Herrn Beck – falls er denn wirklich so heißt, denn vorgestellt hat er sich bei uns nicht, auch nicht nachdem Frau Trometer ihm etwas über uns erzählt hatte – eine ziemlich monotone halbstündige Einführung über die TUM und ihre verschiedenen Bereiche sowie deren Teilchenbeschleuniger Van-De-Graaff.
Anschließend führte Herr Beck uns durch die Halle, in der der Beschleuniger steht. Wir hatten Glück und konnten mal innen hinein schauen, da an ihm gerade Wartungsarbeiten ausgeführt wurden. An sich wäre die Führung wohl sehr interessant geworden, doch leider haben wir lautstärkebedingt oft nichts oder nicht viel der Erklärungen verstanden.
Weiter ging es dann mit dem eigentlichen Schwerpunkt, den Versuchen, auf die wir alle uns am meisten gefreut haben. Das Thema war “Magnetismus – Magnetfelder und Ferromagnetismus” und wurde von Dr. Werner Lorbeer geleitet.
Schon einige Wochen vor unserer Exkursion hatten wir ein Skript bekommen, mit Hilfe dessen wir uns auf diesen Tag vorbereiten sollten. In ihm waren der Versuchsaufbau und einige grundlegende Sachen beschrieben sowie 7 Fragen gestellt, die wir beantworten sollten. Bereits beim Durchlesen des Skripts tauchten einige Probleme auf, unter anderem wurden Themen vorausgesetzt, die Frau Trometer selbst in ihrem Studium erst in einem späteren Semester der Theoretischen Physik gelernt hatte. Wir hatten teilweise keine Ahnung, was wir mit den Informationen anfangen sollten, weil uns das Hintergrundwissen fehlte, aber immerhin sind wir ja auch “erst” in der 12. Klasse, also in unserem 6. Jahr Physik, und nicht schon im Studium. Nach einigen – teilweise durchaus hitzigen – Diskussionen in unserem Kurs, beschlossen wir dann einstimmig, dass uns das zu weit geht und wir uns das nicht extra für das TUM Science Labs aneignen wollen. In zwei Unterrichtsstunden kümmerten wir uns speziell um die Fragen, die wir bis auf zwei, bei denen wir uns unsicher waren bzw. nur die Richtung finden konnten, auch alle relativ einfach für uns zu bearbeiten waren. Unsere gefunden Antworten stellten wir dann noch dem Rest des Kurses vor, damit auch jeder von allem ein wenig wusste.
In Garching besprach Dr. Lorbeer mit uns zuerst nochmal kurz die Grundlagen des Magnetismus, was wir alles schon wussten. Dann wollte Kathrin die Antworten auf die Fragen des Skripts wissen, die wir ihr natürlich sofort liefern konnten. Wir ernteten ein großes Lob von Dr. Lorbeer und Kathrin, die anscheinend keine so gut vorbereiteten Gruppen gewohnt waren. Wir erfuhren, dass alle vor uns blank kamen.
Anschließend ging es endlich ans Experimentieren. Das Ganze war anfangs ziemlich chaotisch und mit vielen Fragezeichen in unseren Köpfen verbunden. Doch wir hatten bald herausgefunden, was die Versuche von uns verlangten und dann war es nicht mehr weiter schwer, im Gegenteil für uns sogar ziemlich profan. Wir mussten nur ein bisschen die Stromstärke, Spannung oder den Abstand verändern und dann die Messergebnisse aufschreiben, die uns wunderschön angezeigt wurden. Insgesamt hatten wir drei verschiedene Versuche – mit allerdings immer nur kleinen Veränderungen im Versuchsaufbau. Einmal maßen wir die Magnetfeldstärke einer Spule mit unterschiedlichen Abständen, einmal die Magnetfeldstärke einer durch einen Eisenkern verstärkten Spule mit unterschiedlicher Stromstärke und einmal die Kraft, die man braucht um den Elektromagneten hochzubekommen, auch wieder mit mehrmals veränderter Stromstärke.
Das größte Problem lag in den Geräten, die nicht immer das anzeigten, was sie – logisch gedacht – sollten.
Um 13 Uhr machten wir uns zusammen mit Kathrin auf den Weg zur Cafeteria, die in der Fakultät für Mathematik und Informatik liegt, dort, wo auch die Parabelrutsche steht. Bei unserem kurzen Fußmarsch kamen wir eindeutig wieder zu genügend Frischluft, denn uns blies ein ziemlich heftiger, kalter Wind um die Nase.
Nach einem mehr oder weniger ausgiebigen Mittagessen, aber auf jeden Fall mit einem gestillten Hunger, hatten wir eigentlich geplant, zu rutschen. Das muss man ja mal ausprobieren, immerhin erlebt man nicht jeden Tag eine Parabel mit dem ganzen Körpergefühl – und landet drei Stockwerke weiter unten mitten zwischen Studenten, die gerade ihr Mittagessen zu sich nehmen. Aus diesem Vorhaben wurde aber leider nichts, da die Rutschen wegen einer zwei Tage später stattfindenden Veranstaltung bereits gesperrt waren. Also mussten wir uns etwas missmutig mit einem Gruppenfoto am unteren Ende der Rutschen begnügen.
Nach der Pause gingen wir in einen Computerraum, wo wir unsere Ergebnisse in Form einer Tabelle und eines Diagramms auswerten sollten. Mit einem Gästebenutzernamen und -passwort loggten wir uns ein und bekamen größtenteils erst mal einen halben Schock, weil das Betriebssystem eindeutig nicht Windows war, aber auch nicht Apple, wir uns also absolut nicht auskannten. Nach einiger Hilfe von Kathrin fanden wir das richtige Programm, das zum Glück starke Ähnlichkeiten mit Windows Excel aufzeigte, trotzdem aber bei dem Ein oder Anderen Schwierigkeiten machte.
Bereits um 15:30 Uhr durften wir auf Frau Trometers Nachfrage hin gehen, wir waren uns einig, dass es relativ sinnlos war, unsere Messergebnisse in eine Tabelle einzutragen und den Computer ein Diagramm erstellen zu lassen. Also füllten wir noch schnell einen Evaluationsbogen aus, verabschiedeten und bedankten uns.
Dann fuhren wir wieder, etwas im Stress, damit wir noch den geplanten Zug erwischten, mit der U-Bahn zurück zum Marienplatz, dann mit der S-Bahn weiter zum Hauptbahnhof. Dort stellten wir dann fest, dass die Deutsche Bahn mal wieder Verspätung hat. Endlich im Zug sitzend tuckerten wir zurück Richtung Augsburg und konnten auch wieder auftauen. Blöderweise hielt dieser Zug nicht überall, wo einige geplant hatten auszusteigen. Aber das war auch kein Weltuntergang, sondern rundete den Tag noch ab.
Im Großen und Ganzen hatten wir gelernt, dass wir gut selbstständig arbeiten können; Geräte nicht immer das machen, was sie sollten; man Skripts nicht immer 100%ig beim Wort nehmen sollte, zumindest nicht, wenn man sich vorher schon mehr oder weniger über deren Schwierigkeitsgrad beschwert hatte; der Campus der TU München riesig ist und man vom Augsburger Hauptbahnhof zur TUM mit dem Zug ziemlich lang braucht. Der Tag hatte also auch seinen Erfahrungswert, wenn auch nicht den, den wir uns erwartet hatten.

Marita Rehm, Q12

Bildergalerie